Warum die F-35


Mit  der F-35A beginnt auch für die Schweizer Luftwaffe ein neues Zeitalter. Wie schon die Einführung der F/A-18C/D Hornet 1996 setzt auch die Einführung der F-35 neue Massstäbe. Mit der F-35 bekommt die Schweiz einen Kampfjet der Fünften und somit neuesten Generation. Sie wird in vielen Bereichen ein “Game Changer“ sein. Vereinfacht gesagt: Stellen sie sich vor, sie wechseln von einem alten Mobiltelefon aus dem Jahr 2000 auf ein Smartphone der aktuellen Generation von heute. So in etwa ergeht es der Luftwaffe und den Piloten. Auch die Schweizer Industrie profitiert massiv davon. Einige Unternehmen dienen als Zulieferer und wieder andere bekommen den Zugang zur modernsten Technologie, die es zurzeit auf dem Markt gibt, da sie Teile oder Komponenten des Flugzeuges instand
setzen und warten. Die Schweiz ist somit ganz vorne mit dabei und spielt nun in der höchsten Liga mit. Zudem befindet sich die Schweiz in guter Gesellschaft. Viele andere europäische Staaten, darunter Italien, Norwegen, Belgien, Dänemark, die Niederlande, Polen, Grossbritannien, Tschechien, Rumänien, Griechenland, Deutschland und Finnland setzen ebenfalls auf die F-35. Weitere Staaten dürften in naher Zukunft folgen. Somit bieten sich für die Schweizer Luftwaffe enorm viele Gelegenheiten, die F-35 in Trainings- sowie gemeinsamen Übungen im Verbund mit anderen Staaten einzusetzen und dadurch noch besser zu integrieren. Ebenfalls profitiert die Schweizer Luftwaffe durch die gesammelten Erfahrungen anderer Staaten. Insbesondere Italien setzt die F-35A schon seit vielen Jahren erfolgreich ein, darunter auch für Missionen im Rahmen des Baltic Air Policing, in dem die Italiener im Auftrag der Nato Luftraumpatrouillen über den Baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen durchführen. Diese Aufgabe hat auch schon die norwegische Luftwaffe mit ihren F-35A übernommen. Auch QRA, Quick Reaction Alert-Einsätze (Luftpolizeidienst), gehören dazu. 

Die F-35 setzte sich gegen verschiedene Konkurrenten durch: Die französische Rafale, die schwedische Gripen E/F (der Hersteller zog sich jedoch selbst aus der Evaluation zurück), der Eurofighter Typhoon sowie die F/A-18 E/F Super Hornet. Die F-35 gewann die Evaluation klar und mit deutlichem Abstand zum Zweitplatzierten (mit rund 100 Punkten Vorsprung). Die Evaluation wurde durch eine Gruppe, bestehend aus rund 70 Expert:Innen, durchgeführt. Sie fand auch international sehr grosse Beachtung! 

Die F-35 zeichnet sich durch folgende Eigenschaften aus: 

  • Stealth-Eigenschaft (für gegnerisches Radar sehr schwer zu erfassen)
  • Sensor Fusion (Vernetzung aller zu Verfügung stehender Sensoren und Systeme. Sie kann diese Informationen schnell mit anderen teilen)
  • AN/APG-81 AESA-Radar (modernstes elektrisch schwenkbares Radar zur Erfassung von mehreren Zielen gleichzeitig aus sehr grosser Entfernung)
  • Waffen können auch intern im Flugzeug mitgeführt werden (Waffenschächte für div. Arten von Munition)
  • Sehr hohe Reichweite (kann dadurch lange in der Luft bleiben und einen Bereich überwachen / schützen)
  • Modulare und flexible Bauweise (neue Sensoren, Radare, Waffen etc. können ganz einfach ausgetauscht oder angepasst werden)
  • Elektronische Kriegsführung 
  • Allwettertauglich (kann bei jedem Wetter fliegen, auch bei Gewitter)
  • Hochleistungsrechner (kann Daten sehr schnell verarbeiten und einordnen)
  • Auto GCAS (automatisches Antikollisionssystem)
  • Niedrige Lebenszykluskosten
  • Sehr belastbare Flugzeugzelle (Rumpf)