Warum eine Armee

Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs ist die Schweiz in keinen Konflikt mehr involviert gewesen. Dies verdankt die Schweiz hauptsächlich ihrer Neutralität. Die geopolitische Weltlage macht jedoch nicht halt vor Landesgrenzen. Zudem haben die letzten Jahre gezeigt, wie schnell sich die Weltlage verändert und Konflikte entstehen. In der Welt und in Europa explodieren geradezu Konflikte und Kriege. Noch lässt sich nicht abschätzen, in welche Richtung sich der Krieg in der Ukraine bewegt. Es gibt ernsthafte Anzeichen, dass auch die Sicherheit Europas in Gefahr ist.

Seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion und dem Ende des Kalten Krieges wurden die Armee und Luftwaffe substanziell abgebaut und regelrecht kaputtgespart. Auch das Armeebudget wurde stetig nach unten korrigiert. Die Schweizer Armee wurde zu einem unfähigen Nichts kastriert, viele Fähigkeiten wurden aufgegeben und sind abhandengekommen. Es dauert mehrere Jahre, die Armee wieder aufzubauen und somit auch die Durchhaltefähigkeit deutlich zu erhöhen. Diese ist in den vergangenen Jahrzehnten aufgrund von Sparwut bestimmter politischer Kreise und Parteien drastisch gesunken und dadurch längst nicht mehr gegeben. Aus diesem Grund begrüssen die Swiss F-35 Supporters die Absicht der Armee und Luftwaffe, die Fähigkeit von Starts und Landungen auf Autobahnen wieder aufzunehmen. Finnland beispielsweise führt solche Übungen schon seit Jahren unter dem Namen „Baana“ durch. Oft begleitet durch verschiedene Teilnehmerstaaten der Nato.

Nicht nur dem Volk, sondern auch einem Teil der Politik ist die Bedeutung der Armee zunehmend abhandengekommen. Die Zeiten des ewigen Friedens sind definitiv vorbei. Die Schweiz muss sich auf stürmische und unbeständige Zeiten vorbereiten. Bisher hat es sich die Schweiz unter dem Schutzschirm der Nato gemütlich gemacht und das Aufrüsten stets den anderen Staaten und Nachbarländern überlassen. Trotz der veränderten Weltlage wollen politisch links angesiedelte Kreise die Armee weiterhin abschaffen. Die SP Schweiz hat dieses Ziel noch immer im Parteiprogramm aufgeführt. Doch auch bürgerliche Kreise haben die Zeichen der Zeit noch nicht erkannt. Aus diesem Grund ist es auch nicht verwunderlich, dass die geplante Erhöhung des Armeebudgets von einem Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) vom Jahr 2030 ins Jahr 2035 verschoben wurde.

Die Schweiz ist ein Land der Versicherungen. Die meisten Leute verfügen über eine Rechtsschutz-, Spital-, Privathaftpflicht-, Hausrats- oder Vollkaskoversicherung. Alles, was einem lieb und teuer ist, wird versichert. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit eines Brandes im eigenen Zuhause äusserst gering ist, wird dennoch eine Versicherung abgeschlossen. Doch ausgerechnet das eigene Land, die Heimat, soll nicht geschützt werden.

Die Swiss F-35 Supporters setzen sich dafür ein, dass die Erhöhung des Armeebudgets forciert wird. Ansonsten besteht die Gefahr von Lücken in der Landesverteidigung, beispielsweise im Bereich der Luftabwehr mittlerer Höhe und der mechanisierten Truppen. Zudem kann die Schweiz nicht länger Trittbrettfahrerin sein. Unabhängig davon, ob sich die Schweiz stärker an die Nato anbindet: Die Schweiz steht in Zukunft genauso in der Pflicht, einen Beitrag zur konventionellen Abschreckung in Europa zu leisten und gleichzeitig sich selbst zu schützen, um nicht eine Gefahr für sich selbst und andere Länder zu werden.